Das Manifest des radikalen Nichts

Manifest

„Warum zum Henker nicht?“
Der einzige Satz, den ich noch ernst nehme.

 

Ich erkläre hiermit:

  • Ich muss gar nix. Außer müssen.
  • Mein Leben gehört mir alleine.
  • Ich bin nicht verpflichtet, mich nützlich zu machen.
  • Ich schulde keine „funktionierende“ Version von mir.
  • „Gesellschaftlich angemessen“ kann mich mal. Ich verweigere die Teilnahme.
  • Objektiver Sinn ist eine kollektive Halluzination. Ich entscheide, ob ich ihn will.
    Und wenn ja, welcher gerade lustig ist. Oder sonstwas.

 

Jeder Zwang, den ich bisher gespürt habe und der ab und zu meint, er müsste mich nerven, ist nur ein Trick meines konditionierten Gehirns. Ich habe aber null Bock mehr auf dieses bekloppte Spiel, das ich eh nicht gewinnen kann.
Ich mache meine eigenen Regeln.

1. Der radikale Abschied von der Scheinexistenz

„Funktionieren müssen“ – Hey, ich bin doch keine Maschine! Ich bin eine wandelnde Provokation, wenn ich schon was sein soll.

„Gefallen“ – Urks! Ich bin kein verdammtes Produkt mit Kundenzufriedenheitsgarantie.

„Pflichtgefühl“ – Pflichten sind Quests, die ich ablehnen darf. Meistens gibt’s eh nur sowas wie negative Erfahrungspunkte (-XP) dafür.

„Schuldgefühle“ – Wer hat entschieden, dass ich mich schuldig fühlen soll? Ich ganz bestimmt nicht!

Mein altes Ich war ein geformtes Produkt, eine Zuchtvariante für den gesellschaftlichen Betrieb. Ein auf brav abgerichtetes Haustier.Hat mir auch nix gebracht außer Frust. Da bin ich jetzt lieber der verdammte Unruhestifter hier in diesem Zoo!

2. Die Gesetze des neuen Chaos

Ab sofort handele ich nach diesen Regeln, die ich jederzeit brechen darf:

  • Jede Entscheidung beginnt mit „Warum zum Henker nicht?“
    „macht man nicht“ – Harr, jetzt erst Recht!
    „unvernünftig“ – Das ist kein Argument.
    „wird unangenehm“ – Cool, es gibt einen Bonus!
  • Sabotage!!!
    Erwartungshaltungen gehören zerlegt und nach eigenem Gutdünken zusammengebaut.
    Autoritäten gibt’s nicht. Ich verteile Respekt nur nach Lust und Laune.
    Regeln existieren nur, um sie zu ignorieren oder zu verdrehen. Wären sie „sinnvoll“, bräuchten sie sich nicht als „Regeln“ tarnen.
    Normen sind eine Einbildung.
    Perfektionismus ist ein schlechter Witz.
    Wenn das System mich langweilt, wird es sabotiert.
  • Ich erschaffe meine eigene Bedeutung, erfinde meinen eigenen Sinn. Oder lasse es.
  • Ich nehme nichts mehr Ernst, außer das, was mir Spaß macht. Und selbst das muss ich nicht ernst nehmen.
  • Selbstkritik gehört in den Spam-Ordner.
  • Ich bin die wandelnde Absurdität!
    Ich bin mir selbst ein Rätsel und ich kann nicht mal vorhersagen, was ich gleich tun werde. Ich weiß ja nicht mal, wer oder was ich bin. Und warum. Ist aber sowieso egal. Siehe Punkt 3.

 

3. Verpflichtungen aus purem Trotz

  • Mindestens 1x pro Woche treffe ich eine Entscheidung auf Basis völliger Willkür.
    Kann auch ein Münz- oder Würfelwurf sein.
  • Mindestens 1x pro Woche führe ich eine „absurde“ Aktion durch. Weil ich es kann.
  • Ich spreche mit mir selbst wie mit der Hauptfigur in einem Film. Oder führe Bösewicht-Monologe.
  • Jede gesellschaftliche Norm, die mich nervt, unterwandere ich. Warum? Weil ich es kann. Und dann feiere ich es.
  • Fehlende Bedeutung kompensiere ich durch übertriebenen Einsatz, Dramatik oder indem ich einen Schein-Sinn verleihe.
  • Jederzeit kann ich absolut tiefsinnige Experimente oder mystische Quests durchführen. Wie oft schaffe ich es, durch Zufall Großartiges zu verursachen?

4. Abschließende unversöhnliche Erklärung

  • Schuldgefühle sind nichtig!
  • Erwartungshaltungen sind irrelevant!
  • Nichts besitzt einen Sinn, außer ich verleihe einen!

 
Ich lasse mich nicht mehr in diese Box zurückpressen, die mir irgendwann einmal zugedacht war. Ist nicht lustig, also bleib weg damit.
Und falls mich einer fragt, wieso ich etwas tue, dann antworte ich:
„Warum zum Henker nicht?“

 

[Ende des Manifests. Die Spiele und Experimente können beginnen. Stell schon mal Kaffee kalt.]

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner